Cookie Consent by Privacy Policies website Chinesisch lernen in München - Notizen über China Jiangying Purucker-Zhang - Chinesisch-Lehrerin in München - Niwota.de / Über mich

Nuan

“We are all nostalgic sometimes. To some people, it is a mild sadness. To others, it may be heart breaking. No matter what it feels like, it is essentially a yearning for the irreversible past.” (Jianqi Huo, director of Nuan)

Mo Yan wurde 2012 der Literatur Nobelpreis verliehen. Die wohl bekannteste filmische Adaption seiner Werke ist wohl “Rotes Kornfeld” von Zhang Yimou. Doch im Jahre 2003 verfilmte Huo Jianqi seine Kurzgeschichte “The White Dog and the Swing” – der Film blieb von Kritikern weitestgehend unbeachte, eine DVD sucht man bis heute vergebens – vielleicht ändert sich das jetzt. Ich habe “Nuan” im Jahre 2004 auf dem Filmfestival Mannheim-Heidelberg gesehen:

Huo Jianqi's Nuan - Still 1Bereits mit dem ersten Kameraschwenk nimmt sich der Regisseur Jianqi Huo sehr viel Zeit. In beinahe quälender Langsamkeit schweift der Blick der Kamera über das chinesische Hochland – lässt den Zuschauer in eine atemberaubende, fremdartige und zugleich wunderschöne Landschaft eintauchen, bis der Bildausschnitt plötzlich auf einem staubigen Feldweg zum endgültigen Stillstand kommt. Und mit gleich bleibender, nahezu stoischer Ruhe radelt dort Protagonist Jinghe durch das Bild. Seine Stimme ist es auch, die wir als erstes vernehmen. Als Off-Erzähler erzählt er, warum er nach langer Zeit in sein Heimatdorf zurück kommt: Vor zehn Jahren verließ Jinghe sein Dorf in der chinesischen Provinz um in Shanghai zu studieren. Seine Jugendliebe Nuan ließ er zurück. Als er nun zu Besuch nach Hause zurückkehrt, trifft er sie wieder…. und muss sich alten Erinnerungen und Gefühlen stellen.

Die Geschichte an sich, die „Nuan“ erzählt ist einfach und klassisch: Die erste Liebe, falsche Entscheidungen, und Erinnerungen – manche würden sagen, das sei schmalzig und klischeebehaftet – ich finde es einfach nur schön. Jianqi Huo untermauert dieses Gefühl durch die Farbtramaturgie der Inszenierung: Wie seine Kollegen Zhang Yimou und Chen Kaige taucht auch er Erinnerungen in gold-gelbes Licht und in warme, pastellfarbene Töne – Kontrastiert das Hier-und-Jetzt mit einem kalten, blau-grauen Spektrum. Ein wesentliches, kontinuierliches, bindendes Element bei diesem Vor- und Zurückspringen in der Zeit, und damit in der wechselnden optischen Umsetzung ist die Musik, die mit leicht variierten Themen immer wieder den Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannen kann. „Jianqi Huo gelang mit seinem zweiten langen Spielfilm ein wunderschöner, bittersüß-melancholischer Film über die Kraft der Liebe, das stille Pathos der Dinge und die Poesie der Landschaft als Metapher für innere Welten.“

„Adapted from famed writer Mo Yan’s novel “The White Dog and the Swing”, Nuan won The Best Film Award at the Tokyo International Film Festival last year. While a critical success, this subtle and insightful film hasn’t fared well at the domestic box office – unfortunately the fate of many if not most of China’s small-budget art films.“ (http://www.china.org.cn/english/features/film/95789.htm)

 Und auch ich bin platt, und kann/will meine Begeisterung kaum in Worte fassen – dazu bedarf es einer dritten Sichtung. Innerhalb von 24 Stunden habe ich diesen Film gleich zweimal gesehen, und das trotz des engen Festival-Kalenders – Das will was heißen. Ich glaube, ich habe mich ein wenig in diesen Film verliebt: Top! Ich begebe mich jetzt ganz schnell auf die Suche nach weiteren Filmen von Jianqi Huo. (Review geschrieben am 24.11.2004, gesehen auf dem Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2004)

Huo Jianqi's Nuan - Still 2

Die Sage des Mondfestes

Es war eine Welt, in der nichts in Ordnung zu sein schien. Die Menschen litten an Hunger und Armut. Jedoch war die Situation nicht immer so furchterregend. Alles begann damit, dass auf einmal 10 Sonnen im Himmel auftauchten. Die Temperatur stieg um das 10-fache und quälte alle Lebenden auf Erden. Die Hitze war grausam, Ackerflächen vertrockneten, Flüsse verschwanden, Menschen starben. Doch wie in jeder anderen Sage gab es natürlich auch in dieser einen Helden. Sein Name war HouIh (ausgesprochen: Ho Yi). Er war jung, er war mutig und noch dazu war er ein hervorragender Bogenschütze. So nahm er sein Schicksal selbst in die Hand, zielte auf die Sonnen und schoss. Er war gut, sogar sehr gut: Denn er schoss alle Sonnen vom Himmel und als nur noch eine Sonne am Himmel zu sehen war, war die Welt gerettet. Alles kehrte wieder zu seinem Ursprung zurück. Jedoch haben nicht nur die Menschen seine Taten beobachten können, Gott tat dies ebenfalls. So wurde HouIh zum Nationalheld gekrönt und bekam als Belohnung die Pille der Unsterblichkeit, die er mit seiner Frau teilen sollte. Denn eine halbe Pille bedeutet Unsterblichkeit und ewige Jugend, wenn man jedoch die ganze schluckt, hat es unerwartete Konsequenzen.

HouIh brachte die Pille nach Hause und bewahrte sie sorgfaltig in einer Schachtel auf, nicht ohne seine Frau darauf hinzuweisen die Schachtel unter keinen Umständen zu öffnen. Seine Frau ChangE (Chang Äöh) war eine außerordentlich wunderschöne Frau. Sie war nicht nur blendend schön, sie war auch (more…)

Das Mondfest

Das Mondfest ( 中秋节 zhōng qiū jié) ist eines der wichtigsten Feste Chinas. 中(zhōng) bedeutet mittel, 秋(qiū) Herbst und 节 (jié) Fest. Daher wird das Mondfest auch häufig als „Mittherbstfest“ bezeichnet.

Im Chinesischen Kalender ist das Mondfest immer am 15. August, aber im Gregorianischen Kalender ist es jedes Jahr unterschiedlich. Dieses Jahr ist es z.B. am 30. September.

Am Mondfest trifft sich die ganze Familie. Meist ist zu dieser Zeit Vollmond und der Mond besonders rund. Rund ( 圆 yuán) symbolisiert das Zusammenkommen ( 团圆tuán yuán) der Familie. Nach einem reichlich zubereiteten Abendessen, sitzen alle im Garten, um den reinen edlen Mond zu bewundern und den Mondkuchen zu genießen, der in seiner Form an den namensgebenden Himmelskörper erinnert. Der Mondkuchen kann verschiedene Füllungen haben. Jedoch sind die Füllungen aus Eigelb und Süßkartoffeln die beliebtesten.

Das Mondfest wird in der chinesischen Literatur häufig beschrieben. Das berühmteste Gedicht, das jeder kennt, ist 静 夜 思 (jìng yè sī) von 李 白 (lǐ bái):

chuáng qián míng yuè guāng
床 前 明 月 光,
yí shì dì shàng shuāng
疑 是 地 上 霜。
jǔ tóu wàng míng yuè
举 头 望 明 月,
dī tóu sī gù xiāng
低 头 思 故 乡。Mondlicht strahlt bis zum Kopfende des Bettes,
was den Dichter an Frost oder Raureif erinnert.
Er schaut auf und als er den hellen Mond erblickte
vermisst er seine Heimat sehr.

农历和我的生日

农历是中国的传统历法,在中国及华人世界沿用至今。农历设置二十四节气以反映季节的变化特征,适用于农业生产。每年中国的传统节日,如春节,中秋节,端午节等都是由农历推算而来。

我出生在农村,那个年代的农村习惯于用农历记载日常生活。按照农历,我的生日是八月二十五日,所以我的所有证件上的出生日期都写的是这一天。后来我上大学了,工作了,出国了,这个日期被理所当然地认为是公历。每次填登记表的时候我都会犹豫一下,最后还是填了我身份证件上的日期。

开始的时候我常常会跟朋友们解释一下,我的生日其实是在十月份。我查过万年历,那一年的农历八月二十五是公历十月十六日。后来觉得没必要,而且究竟我的生日是哪一天对别人来说不重要。身份证上是哪天,就该是哪天。所以每年的八月二十五日这一天,会收到很多祝贺生日的信息,老公也总是安排蛋糕和庆贺。我很高兴大家记着我,心里总是怀疑,这一天是我的生日吗?曾经想过在十月份过生日,似乎也没感觉,因为按照农历,今年的这一天不是我的出生日。

我的父母总是在每年农历八月二十五日祝贺我的生日,我总是说,我已经按照公历在八月份过完生日了。因为这种奇怪的感觉,我对过生日从来没有热情。今年整个八月份我都在合肥和父母在一起。二十五日那天,已经先回慕尼黑的老公特意打电话祝贺生日,说大家都为我准备了礼物。我说我都忘了过生日了,反正今天不是我生日,等回去再过吧。我也根本没向父母提过生日的事。等我回到慕尼黑,老公兴高采烈的要我拆礼物,我说我的生日还没过呢,一边说着一边却又已经开始拆了。今年的生日就这么过完了,除了中秋节后的第十天,我父母还会打电话提醒我。

我相信很多农村长大的孩子都会有我同样的感受,你们是怎样解决这件事的呢?

Niwota – Was heißt das eigentlich?

Niwota – das ist nicht mein Künstlername und auch keine fremdartige Speise. Niwota – das sind eigentlich drei chinesische Worte hintereinander gesetzt. Das chinesische „wo“ (我) bedeutet im Deutschen „ich“. „Ni“ (你) bedeutet „du“ und „ta“ heißt „er, sie oder es“.

„Wo“ wird 我 geschrieben. „Ni“ wird 你geschrieben. Hinter das „ta“ habe ich die chinesischen Schriftzeichen nicht in Klammer gesetzt. – Nicht weil ich sie vergessen hätte, sondern weil hier die Sache ein wenig diffiziler ist: Ist die angesprochene Person männlich, so wird „ta“ 他 geschrieben. Ist sie weiblich schreibt man 她 und bei Dingen sieht das Schriftzeichen so aus: 它 (auch in traditionellen Schriftzeichen: 牠). Wenn man sich nun diese drei Arten des Wortes „ta“ nebeneinander anschaut, wird eine gewisse Ähnlichkeit deutlich:
他 ta – er
她 ta – sie
牠 ta – es (Tier)

Der vordere Teil des Zeichens ändert sich – hier ist die (more…)

28 Days later… – Rückblick

Nun bin ich schon seit 28 Tagen wieder zurück in Deutschland. Und da so manches erst aus der Distanz deutlich wird, werfe ich noch mal einen kurzen Blick zurück:
Zum Beispiel wird mir erst hier bewusst, dass der Speed in China wesentlich höher ist und das Gemütliche, das laissez-faire den Asiaten völlig fremd ist. Die permanente Hektik lies mich kaum zur Ruhe kommen, ständig wuselten die Leute um mich herum, sodass dagegen hier das Leben wie in Zeitlupe abzulaufen scheint.
Obwohl ich Fernsehen überhaupt nicht vermisst habe war das erste was ich mir in den ersten Tagen angeschaut habe – quasi als amerikanische Antithese zu China – eine Folge der Simpsons – mit Cola und Schokolade. Der Kulturschock (sowohl in China, als auch dann zurück in München) ist ausgeblieben und ich habe mich recht schnell wieder an die lokalen Gegebenheiten gewöhnt. So führte dann auch der erste Gang in den Biergarten… Stilecht mit Mass und Münchner Zwiebelschnitzel.