Cookie Consent by Privacy Policies website China-Reise 2008: Tag 21, Hefei – Alltag Jiangying Purucker-Zhang - Chinesisch-Lehrerin in München - Niwota.de / Über mich

Tag 21, Hefei – Alltag

Dadurch, dass wir nun in Jiangyings Heimatort leben, die Familie um uns ist, und wir kein Sightseeing auf unserem Plan haben, stellt sich ein Gefühl von Alltag ein. Die Urlaubsstimmung verflüchtigt sich, zurück bleibt der nüchterne Blick auf die Realität. Ich fahre Jiangying mit Taoye’s Fahrrad über den Campus. Wir essen in der Mensa zu Mittag, waschen Wäsche und gehen Einkaufen. Doch auch das ist interessant: So gibt es ZB im Supermarkt wirklich alles zu kaufen – von Getrönken, über Handtücher bis hin zu Essstäbhcne und Geschirr. Die Wäsche wird zum Trocknen einfach aus dem Fenster gehängt, und wenn mal was herunterfällt wird es per Angel wieder heraufgefischt. Im Fernsehen laufen immer noch nur Serien und streckenweise erliege ich der hypnotischen Wirkung von Synchronschwimmen, das auf dem Olympia CCTV Channel läuft.
Am Abend sind wir von Jiangying’s Chef zum Essen eingeladen, und als Resümee des Tages fallen mir die Dinge ein, an die ich mich in China wohl niemals gewöhnen würde:
– Geschenke: Es wird erwartet, dass wir allen Verwandten (und Freunden) Geschenke mitbringen. Gerade bei Arbeutskollegen und Vorgesetzten und sonstigen Schlüsselpersonen im Leben ein wichtiger Punkt.
– Einladungen: Wenn einige Personen zum Essen eingeladen werden, fühlen sich alle Eingeladenen ebenfalls verplichtet in den nächsten Tagen alle anderen zum Essen einzuladen. Das kann in Stress ausarten und erinnert mich an Loriot.
– Alkohol: Beim Essen permanent anzustossen – und zwar mit 50%igem Schnaps in Wassergläsern.
– Sättigungsbeilagen: Es werden grundsätzlich solche Dinge wie Gemüse oder Fleisch gegessen. Sättigungsbeilagen (im speziellen Fall Reis) gibt es erst ganz am Ende des Mahls… wenn man mal wirrklich noch hungrig sein sollte.
– Wohnung: Die fehlende Heizung mag im Sommer noch zu verschmerzen sein. Im Winter ist es für mich schwer vorstellbar.
– Fernsehprogramm: besteht zu 90% aus Soap Operas, und sit damit – kaum zu glauben – noch mieser als das deutsche TV.
– Fokus: Als Top ein der Dinge, an die ich mich nur schwer oder niemals gewöhnen könnte – wohl oder übel aber muss ist der Fokus der Chinesen: Alles dreht sich um die Themen Kind (wann eins ansteht, welche Schule, …), Auto (Statussymbol Nummer 1), und die eigenen vier Wände.

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