Cookie Consent by Privacy Policies website Reisetagebuch Archives - Page 2 of 7 - Notizen über China Jiangying Purucker-Zhang - Chinesisch-Lehrerin in München - Niwota.de / Über mich

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Tag 32, Macau

Wir kehren Hongkong schnell den Rücken – jedoch nur für einen Kurztrip nach Macau. Und auch bei diesem Grenzübertritt heisst es wieder: Pass vorzeigen, Departure Card ausfüllen, Security Check. Der eineinhalb stündige Zwangsaufenthalt auf der Fähre, mündet in leichter Übelkeit. Das kann aber auch daran liegen, dass ich es trotz des starken Seegangs nicht lassen kann mal Postkarten zu schreiben. Endlich auf der Insel angekommen sind wir auch schon wieder verloren. Der Taxifahrer versteht nicht wo wir hinwollen. Generell kommt man hier weder mit English noch mit Chinesisch weiter. Wir lassen uns von solch kleinen Problemchen nicht aufhalten und suchen das nächstbeste Restaurant auf, bevor wir uns ins Casino Lisboa durchschlagen.

Das originale einstige Vorzeige-Casino wirkt neben der neumodischen Reinkarnation doch recht blass und farblos. Was uns allerdings nicht davon abhält ihm einen Besuch abzustatten. Nur unser Geld hier auf den Kopf zu hauen, das widerstrebt uns dann doch. Wir schlendern durch das Zentrum der relativ kleinen Insel, die mit ihren engen, steilen Gassen ein wenig an Paris erinnert. Und erst jetzt, nachdem wir die Ausmasse der Insel abschätzen können wir mir klar, wie unsinnig es ist eine geführte Tour durch Macau zu buchen. Vor zwei Jahren hatten Daniel und ich dies gemacht. Der Reiseveranstalter fährt die Touristen Kaffefahrt-like quer über die Insel, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten – mit Zwischenstops in Souvenirshops. Was wir damals nicht wussten: Man kann die Top-Sehenswürdigkeiten der Insel vom Zentrum aus in ca. 15 Minuten erreichen. Und bekommt so nebenbei noch mehr von der lokalen Atmosphäre mit. (more…)

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Tag 32, Macau

Die schiere Masse an Gepäck zwingt uns dazu zwei Taxen Richtung Flughafen zu nehmen. Wie in einem schlechten Hollywood Thriller heftet sich “mein” Taxifahrer an den von Jiangying und er schafft es tatsächlich ihm bis zum Schluss dicht auf den Fersen zu bleiben. Und sichtlich Spass gemacht hat es ihm auch.
Der Grenzübertritt von Shenzhen nach Hongkong gestaltet sich weniger spassig. Vom Flughafen in Shenzhen geht es per Bus erst einmal in Richtung Grenze. Dort angekommen bezahlen wir einen Arbeiter, dass er uns hilft unsere (mittlerweile acht) Gepäckstücke über die Grenze zu bringen. Zumindest dachten wir, dass wir ihn dafür bezahlen. Jedoch bringt er unser Gepäck nur bis über die Grenze von Shenzhen. Danach finden wir uns keineswegs – wie man vielleicht annehmen könnte – in Hongkong. Nein, wir befinden uns im Niemandsland. In diesem staatenlosen Gebiet wuchten wir unser Gepäck wieder in einen Bus, der uns zur Hongkong Grenze fährt. Dort beginnt dann das ganze Spiel noch mal von vorne: Gepäck ausladen, über die Grenze manövrieren, auf der anderen Seite wieder in den Bus einladen.
In Hongkong laden wir unser Gepäck wieder um, diesesmal in ein Taxi. Für unsere Sporttasche wird dies die letzte Umladeaktion sein. Der Taxifahrer stapelt die Koffer artistisch im Kofferraum. Aufgrund der Grösse der Koffer lässt er ihn einfach offen und fixiert ihn notdürftig mit einem Seil. Wir schlängeln uns durch den dichten Verkehr. Ampel-hopping in Perfektion. Mich beschleichen leichte Zweifel, ob unsere Koffer das ständige abbremsen und anfahren problemlos überstehen, aber der Taxifahrer steuert seelenruhig und mit stoischer Gelassenheit sein Vehikel durch den Feierabendverkehr. Erst als uns immer mehr Passanten hektisch zuwinken, (more…)

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Tag 32, Macau

Wir verbringen den Vormittag damit, Klamotten zu kaufen. Wobei, korrekt müsste es heißen, Jiangying verbringt den Vormittag damit, Klamotten zu kaufen. Ich halte mich dezent zurück, schwebt doch permanent das Damoklesschwert des 30 kg Limits über mir. Am Mittag trifft sich der engste Kreis der Familie zum Essen, doch die hunrigen Familienmitglieder müssen erest noch eine ganze Weile auf uns warten. Wir sind nämlich versehentlich eine Haltestelle zu früh ausgestiegen und haben uns bei dem Versuch das Restaurant zu finden verlaufen. In den engen Gassen passieren zwar Garküchen, aber keines der Etablissements führt uns auf die Spur zum Restaurant des Cousins. Erst nachdem wir uns durch Hinterhöfe und Hausflure gekämpft haben erreichen wir endlich unser Ziel. (more…)

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Tag 32, Macau

Früh morgens besuchen wir den Jademarkt in Hefei: Wenn man nicht weiss wo er ist, würde man ihn nicht finden. In einem unscheinbaren mehrstöckigen Gebäude, das den Anschein erweckt ein gewöhnlicher Wohnblock zu sein, hat im Atrium und auf den Fluren ein kurioser Flohmarkt sein Zuhause gefunden. Neben Jade und Jade-Imitaten preisen die Händler hier dicht aneinandergereiht und auf dem Fussboden sitzend alles antike, oder einfach nur alte, an. Dass man feilscht wird erwartet, und selbst als Ausländer und wenn man kein Wort veresteht, wird man zugetextet und mit Gesten und Blicken zum Kaufen animiert.
Wir drängen uns durch die schmalen Flure, vorbei an alten Männern, die fachkundig über die Qualität der angebotenen Waren streiten. Vorbei an Frauen, die hinter ihrem – auf Decken ausgebreiteten – Jade und Porzelan sitzen und dabei Aussehen, als sei es ihr einziges Hab und Gut, welches sie hier Woche für Woche ausstellen.
Porzelan zu kaufen erscheint uns in Anbetracht der bevorstehenden Flüge ein wenig zu gewagt, also beschränken wir uns darauf nach Jade Ausschau zu halten. Auch die schweren Holztüren, die man hier erstehen kann, lassen wir aus Gewichtsgründen aussen vor. Leider gelingt es uns nicht den Preis einer Figur eines sitzenden Jade-Buddhas in erträgliche Regionen zu drücken. Bei seinem Anblick nämlich hatte ich sofort an meinen Cousin gedacht, von dem es ein Foto im Kindesalter gibt auf dem er wie ein eben solcher aussieht. Stattdessen kann ich aber meine Jade-Göttin gegen eine grössere austauschen – an die alte hatte ich mich doch schneller gewöhnt als gedacht – und sie war zu klein geworden. (more…)

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Tag 32, Macau

Ach ja, das wichtigste vom Vortag hätte ich ja beinahe vergessen: Am Abend haben wir uns noch mit drei von Jinagyings Freundinnen in einem Club getroffen. Die Lokalität heisst Celebrity Jazzclub – und für Jazzclubs bin ich ja sowieso immer zu haben. Doch schon beim Betreten des Clubs beschleicht mich das Gefühl, dass das hier kein wirklicher Jazzclub ist. Das Interieur erinnert eher an “Studio 54″, mit seinen Plüschecken, Discokugeln, Lasereffekten und der Bar in der Mitte des Raums. Aber abgesehen davon, dass die Einrichtung und die Musikrichtung des Ladens nichts, aber auch gar nichts mit seinem Namen zu tun hat, ist es gar nicht mal so übel: Sie spielen laute House-Musik, die zahlreichen asiatischen Schönheiten hinter der Theke sind nur mit knappen Dessous bekleidet – und wir sitzen direkt vor der Bar.
Auf der Bühne selbst tut sich bisher noch nichts, aber das soll sich bald ändern. Vorerst jedoch knabbern meine Begleitungen lustlos an den Erdnüssen und beklagen sich über die viel zu laute Musik. – Man bin ich froh, dass ich die Bar nicht ausgesucht habe. Von der Atmosphäre fühle ich mich doch tatsächlich in einen 80er Jahre HK Action Streifen versetzt: Die Bedienungen fangen an auf dem Tresen zu tanzen. Zum Glück stürmen keine Gangster mit Pistolen in den Club. Stattdessen betrinkt sich der Profi Animateur auf der Bühne mit Bier und schmettert einen chinesischen Karaokehit nach dem anderen. Nach seinem vierten oder fünften Bier beschliessen wir auf weitere Gesangsdarbietungen zu verzichten und brechen nach Hause auf.
Am nächsten Tag erledigen wir ein notwendiges Übel: Nachdem unser Gepäck stetig wächst brauchen wir neue Koffer. Wir erstehen einen Kabinenkoffer, einen Rucksack, eine Sporttasche und eine Tragetasche für zusammen ca 30 Euro. Da sonst an diesem Tag nicht viel passiert ist, habe ich beschlossen zwei weitere Charakteristika Chinas festzuhalten: (more…)

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Tag 32, Macau

Am nächsten Morgen reisen wir früh ab und kommen so rechtzeitig zur Mittagszeit in Hefei an. Zum ersten Mal während meines China-aufenthalts führt es mich zu Mc Donalds. Und auch hier zeigen sich Unterschiede zur europäischen Variante. Das Fleisch hat eher die Konsistenz von eben jenem und der Geschmack der Burger an sich ist schärfer und würziger. Nur die Cola und die Pommes schmecken auch hier identisch, wie überall sonst auf der Welt. Preislich gesehen ist Mc Donalds – wie alles andere westliche Essen oder Fast Food realtiv teuer, und man könnte für das Geld auch locker in einem guten Restaurant essen gehen. Trotzdem ist das Fastfood äußerst beliebt und finden sich deren Tempel wie Mc Donalds und KFC auch an jeder zweiten Strassenecke. (Burger King ist mir nicht unter die Augen gekommen). Jiangying bevorzugt dieses Fastfood zwar nicht, hat aber trotzdem (man würde es nicht für möglich halten, wenn man sie so anschaut) eine McDonalds Mitgliedskarte, die Rabatt auf ausgewählte Produkte gibt. Generell bekommt man in fast jedem (Marken)Shop beim ersten Einkauf eine Mitgliedkarte, die einem Prozente auf den nächsten Einkauf gewährt. Fast so schön wie diese komischen Kaufhof Punkte in Deutschland. (more…)