Cookie Consent by Privacy Policies website China-Reise Archives - Page 2 of 3 - Notizen über China Jiangying Purucker-Zhang - Chinesisch-Lehrerin in München - Niwota.de / Über mich

Tag 25, Hefei – Der gelbe Berg

Schon wieder heisst es aufstehen um 6:00 Uhr. Der Kanadier fängt schon an zu fluchen, als sich der Bus noch über die nebligen Serpentinen auf den Yellow Mountain schlängelt. Je höher wir kommen, desto nebliger und kälter wird es. Und desto lauter flucht der Kanadier. An unserem Wander-Ausgangspunkt beträgt die Sicht schliesslich keine 30 Meter mehr. Der Grossteil der Gruppe beschliesst die Seilbahn auf die Mittelstation zu nehmen – wir ziehen es vor zu laufen. Trotz – oder gerade weil – der Weg dorthin aus Stufen und einem Betonweg besteht, ist der Aufstieg nicht gerade un-anstrengend. Trotzdem machen wir keinen Gebrauch von den Sänftenträgern, die uns gegen ein geringes Entgeld gerne auf den Gipfel tragen würden. Endlich am ersten Stop angekommen, müssen wir noch ein wenig warten, bis auch diejenigen ankommen, die die Seilbahn genommen haben – sie mussten nämlich stundenlang in der Schlange am Fusse des Berges ausharren. Uns entschädigt dafür aber vorerst ein grandioser Ausblick – wie aus dem Bilderbuch oder einem klassischen chinesischen Gemälde.

Während noch Lastenträger, beladen mit Wasser oder alternativ mit Stahlträgern an uns vorbeiziehen spazieren wir weiter von Gipfel zu Gipfel. Immer auf in den Fels gehauenen Treppen und Wegen schieben wir uns – mitsamt all den anderen Menschen – vom Jugendlichen bis zum Greis über den ausgebauten Berg. Trotz alldem bietet sich uns ein atemberaubendes Panorama. Doch selbst hier oben bin ich für viele mal wieder die groesste Attraktion. Beim Abstieg werden wir Zeugen eines seltsamen Schauspiels: zig Menschen transportieren bzw. verlegen ein Stromkabel auf den Berg. Über mehrere Kilometer stehen sie im Abstand von wenigen Metern nebeneinander und ziehen und wuchten das Kabel in die richtige Position. Das gesamte Dorf scheint hier eine Beschäftigung gefunden zu haben.

Tag 24, Hefei – Household Register

Wir haben einen Trip in die “Yellow Mountains” gebucht. Drei Tage soll er dauern, inklusive An- und Abreise. Wie schon bei der letzten Tour müssen wir zwar nach Ankunft im Reisebüro noch knapp eine Stunde warten, bis der Bus endlich abfährt. Auf der vierstündigen Fahrt verbringe ich die meiste Zeit damit Schlaf nachzuholen und ein wenig aus dem Fenster zu schauen. Der Bus tuckert abwechselnd über eine menschen- bzw autoleere Autobahn und quer durch Hügel und Täler. Am Ziel angekommen empfängt uns und unsere Mitreisende das blanke Entsetzen. Das “Hotel” ist eine Hinterhofabsteige mit dem verblichenen Charme der 50er. Mich hätte dieses “Abenteuer” zwar gereizt, trotzdem ziehen wir es vor in eine besseres Hotel umzuziehen. Offiziell drei Sterne und pro Tag nur 120 Y teurer.
Ein chinesisch-stämmiger Kanadier, der ebenfalls mit seiner chinesischen Frau auf Hochzeitsreise ist (more…)

Tag 7 – Beijing, Familie Teil 1

Den Morgen verbringen wir damit in der unmittelbaren Umgebung zu shoppen und in unserer Unterkunft Pool Billard zu spielen – Im Innenhof des Red Lantern House steht naemlich, direkt unter den Blaettern eines alten Baums, ein mindest ebenso alter Pool Tisch.
Am Nachmittag faehrt uns Jiangyings Cousin zur Marco Polo Bridge, bevor wir anschliessend einen Kurzaufenthalt in seiner Wohnung geniesen. Und auch hier zeigt sich wieder: Grosse (oder besser noch Anzahl der) Wohnung und ein grosses Auto sind Status Symbol Nummer 1 in China und Ausdruck von Wohlstand. Wir sitzen also in dieser durchaus geraeumigen Wohnung bei einer Tasse Tee und Apfelscheiben, als seine 2 jaehrige Tochter frohen Mutes und Nichtsahnend ins Zimmer stolpert. (more…)

Tag 6 – Beijing, Museums Odyssee

Heute wollen wir es mal locker angehen lassen, und uns das “China Art Museum” vornehmen. Dahin kommt man am besten – wieder mal – mit dem Bus. Die Linie ist die 111 oder chinesisch “YiYiYi”. Die Aussprache versetzt mich mental sofort in die Bronx: YoYoYo. Das Museum an sich ist eine herbe Enttaeuschung – gibt es doch weder klassische chinesische Malerei, noch contemporary art zu sehen. Demensprechend schnell sind wir wieder draussen und begeben uns auf die Wangfujing Dajie. Auf dieser Einkaufsstrasse reiht sich eine Shopping Mal an die naechste und so verschlaegt es uns nicht nur in einige Souvenirshops, sondern auch zu Esprit. Mir persoenlich bringt es nicht so viel dort einzukaufen, sind die Preise doch mit denen in Muenchen identisch, fuer Jiangying ist es trotzdem das Paradis – eifnach aufgrund der Tatsache, dass es die Klamotten hier auch in der Groesse XS gibt. Mir gibt es die Gelegenheit einige weitere Eigenheiten der Stadt festzuhalten. Thema Laeden & Einkaufen:
a) Unverhaeltnismaesig viele Verkaufer treiben sich in den Laeden rum, meistens Teenager wodurch der Laden wie ein Schul-BWL-Projekt wirkt.
b) Die Verkaufer warten meist an der Tuere des Ladens und weichen dir, sobald du den Laden betrittst, nicht mehr von der Seite
c) die Kunden betreiben massives “Umkleiden-Sharing” – so wird eine Kabine abwechselnd von mehreren Kunden benutzt und bleibt niemals lange leer.
d) Selbst gestandene Maenner werden von ihren Frauen eingekleidet, umgekehrt kommt das eher selten vor.

Am Abend kommen wir dann noch mit dem Manager unseres Hostels ins Gespraech und dieser erzaehlt uns allerlei Schwanks aus seinem Leben. Wie er dazu gekommen ist das Red Lantern House zu eroeffnen, und wie es um die Zukunft der Hutongs bestellt ist. Ich glaube das ist es, was das Backpacker Hotel ausmacht: Die familiaere Atmosphaere.

Tag 5 – Beijing, Camel

Ich muss sagen, ich liebe das Fruehstueck hier. Diesesmal gibt es – wie meistens – etwas am Strassenrand. Heute auf dem Speiseplan: Jianbinguoci. Das ist soetwas wie Crepe, mit einem Ei und scharfer Sosse in der Mitte. Der kleine Koch, der diese Koestlichkeit zubereitet behauptet standhaft bereits 19 Jahre alt zu sein und beherrscht das Oeffnen eines Eis in der Luft und mit nur einer Hand perfekt. Im Anschluss, auf dem Weg in die Ausstellung des beruehmten chinesischen Malers Xubei Hong kaufen wir noch Camel-Berg-Schuhe. Oder sagen wir es so: Die Firma benutzt das Camel-Logo und Design und nennt sich “American Camel International Invest Enterprises Ltd. (Impower). Nunja,, sie sollen mich ja nicht auf den Mount Everest bringen, sondern nur zuhause auf die Muenchner Hausberge. Als jedoch bei der Anprobe bei einem Paar die Oesen abfallen, spuere ich selbst dahingehend leichte Zweifel aufkommen. – Dafuer kosten sie aber auch nur knapp 20 Euro….
Die Fuehrung durch die Ausstellung ist maessig interessant, was aber durchaus daran liegen kann, dass (more…)

Tag 2 – Beijing, Olympia

Was sollte man als Beijing Besucher auf jeden Fall gesehen haben? Richtig – Tianamen Square und die “verbotene Stadt”. Bloss wie hinkommen? Unser Hotel scheint zwar laut Karte ganz in der Naehe zu liegen, aber ganz sicher kann man sich in dieser Stadt der gigantischen Ausmasse nicht sein. Zum Glueck entscheiden wir uns fuer den Bus als Fortbewegungsmittel und sind nach knapp 20 Minuten Fahrt endlich am Ziel. Zwar nicht direkt am Tianamen, aber irgendwo ganz in der Naehe sollten wir uns befinden. Die Menschenmassen um uns herum machen mich ein wenig ratlos und stutzig ob wir hier richtig sind. Jedoch verkneife ich mir weitere Fragen, schliesslich befinden wir und in der Hauptstadt eines Mlrd-Menschen Landes. Da muessen logischerweise irgendwo die ganzen Leute rumstehen. Bloss wieso nur verrenken die sich alle den Hals und starren wie gebannt auf die Strasse? Die Antwort kommt von einem Polizisten, der ebenfalls hier rumsteht: In den naechsten Minuten soll hier das Olympische Feuer vorbeigetragen werden. Womit wir bei zwei interessanten Themen waeren: a) Beijing ist verrueckt nach den Olympischen Spielen und b) weisst du mal nicht weiter oder hast du was auf dem Herzen frag einfach deinen Freund und Helfer. a) auessert sich zB darin, dass es ueberall in der Stadt Olympia Shops gibt, in denen man Krims Krams kaufen kann. b) erkenne ich an Jiangying. Immer wenn sie wissen moechte wo der naechste Bus Stop ist, das naechste Restaurant oder die naechste Toiellte: Ein Polizist wirds schon wissen. Eben jener lacht uns auch gepflegt aus, als wir uns um 12:00 nach einem geeigneten Ort zum Fruestuecken erkundigen. Nunja, ganz unrecht hat er ja nicht, also beschlissen wir gleich zum Mittagessen ueberzugehen. Suesses, fritiertes Fleisch, Gemuese, Reis und Suppe. Wohl nicht ganz 100% ig typisch, und schmeckt irgendwie nach zu Hause.. ist ja auch nicht schlecht. (more…)