Cookie Consent by Privacy Policies website Die Sage des chinesischen Monfestes Jiangying Purucker-Zhang - Chinesisch-Lehrerin in München - Niwota.de / Über mich

Die Sage des Mondfestes

Es war eine Welt, in der nichts in Ordnung zu sein schien. Die Menschen litten an Hunger und Armut. Jedoch war die Situation nicht immer so furchterregend. Alles begann damit, dass auf einmal 10 Sonnen im Himmel auftauchten. Die Temperatur stieg um das 10-fache und quälte alle Lebenden auf Erden. Die Hitze war grausam, Ackerflächen vertrockneten, Flüsse verschwanden, Menschen starben. Doch wie in jeder anderen Sage gab es natürlich auch in dieser einen Helden. Sein Name war HouIh (ausgesprochen: Ho Yi). Er war jung, er war mutig und noch dazu war er ein hervorragender Bogenschütze. So nahm er sein Schicksal selbst in die Hand, zielte auf die Sonnen und schoss. Er war gut, sogar sehr gut: Denn er schoss alle Sonnen vom Himmel und als nur noch eine Sonne am Himmel zu sehen war, war die Welt gerettet. Alles kehrte wieder zu seinem Ursprung zurück. Jedoch haben nicht nur die Menschen seine Taten beobachten können, Gott tat dies ebenfalls. So wurde HouIh zum Nationalheld gekrönt und bekam als Belohnung die Pille der Unsterblichkeit, die er mit seiner Frau teilen sollte. Denn eine halbe Pille bedeutet Unsterblichkeit und ewige Jugend, wenn man jedoch die ganze schluckt, hat es unerwartete Konsequenzen.

HouIh brachte die Pille nach Hause und bewahrte sie sorgfaltig in einer Schachtel auf, nicht ohne seine Frau darauf hinzuweisen die Schachtel unter keinen Umständen zu öffnen. Seine Frau ChangE (Chang Äöh) war eine außerordentlich wunderschöne Frau. Sie war nicht nur blendend schön, sie war auch noch verständnisvoll und barmherzig. Das einzig negative war ihr Neugier. Dies war auch der Grund, weshalb sie die Warnung ihres Mannes ignorierte und heimlich die Schachtel öffnete um die Pille zu bewundern. Sie war so bezaubert von der Schönheit dieser magischen Pille, dass sie sich fragte, wie sie wohl schmecken würde. So nahm sie sie schließlich in den Mund, bis sie begriff, was für einen furchtbaren Fehler sie doch gemacht hatte. Jedoch kam diese Einsicht zu spät. Ihr Körper wurde immer leichter, bis ihre Füße nicht mehr auf dem Boden standen und sie schwebte.

Genau in diesem Moment kam HouIh nach Hause und versucht seine Frau festzuhalten, was aber nichts nützte. ChangE flog immer höher, bis sie auf dem Mond landete. Dort gab es nichts außer einen Palast namens GuangHanGong, einen Hasen und einen Mann, der als Strafe unendlich viele Bäume fällen musste (Doch das ist eine andere Geschichte, die ich ein anderes Mal erzählen werde). Es war eisig und einsam. ChangE weinte Tag und Nacht bis sie irgendwann keine Tränen mehr in den Augen hatte. Was würde sie in dem Augenblick nicht tun, um wieder bei ihrem Mann zu sein. Die Gier und die Verlockung zerstörten alles, was sie je besaß – ihr ganzes Glück.

HouIh war am Boden zerstört, auch er verlor das Einzige was ihm je etwas bedeutet hatte. Die unsterbliche Liebe zwischen HouIh und ChangE berührte schließlich die Mondgöttin so sehr, dass sie ihnen die Möglichkeit gab, sich bei jedem Vollmond wiederzusehen. Und so sehen sich HouIh und ChangE von diesem Zeitpunkt an jedes Jahr bei Vollmond und essen gemeinsam Mondkuchen.

Daher kommt die Tradition, am chinesischen Mondfest Mondkuchen zu essen, was Zusammenhalt und Liebe symbolisiert.

Die Sage des Mondfestes gehört zu den zehn bedeutendsten chinesischen Sagen. Es gibt verschiedene Varianten der Sage des Mondfestes, diese ist nur mein persönlicher Favorit. Ich hoffe sie hat euch gefallen und wünsche allen somit ein geselliges Mondfest! Kennt Ihr Sagen mit einer ähnlichen Aussage im Deutschen?

Comments

  1. […] Hase, welcher ebenfalls auf dem Mond wohnt und Chang’e somit Gesellschaft leistet. Lesen Sie die Sage des Mondfestes nach, und Sie werden verstehen weshalb die unbemannte Sonde und der solarbetriebenes Roboterfahrzeug […]

    Pingback by China auf dem Mond: Chang'e-3 und Yutu - Niwota on 15/12/2013 at 21:23

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